Romantische Deichwege, idyllisch gelegene Seen, ein von Frühling bis Herbst bewohntes Storchennest und die alten Dorfkirchen – all dies lädt nicht nur Besucher aus der näheren Umgebung zum Genießen und Verweilen ein. Diese wunderschöne Landschaft rund um die Wublitz lässt sich am besten auf dem Fahrrad oder auf Schusters Rappen erkunden. Wer mag, schaut sich die 1746 erbaute Dorfkirche an oder fühlt sich in Nattwerder ein paar Jahrhunderte in der Zeit zurückversetzt. Dort drehen sich die Uhren langsamer und der geneigte Besucher findet nicht selten zur inneren Einkehr.

Dorfkirche Grube
Kirchweihe: 1746 (Architekt: unbekannt). Die 1745/46 erbaute Kirche ist ein rechteckiger Saalbau aus verputztem Backstein. Im Westen erhebt sich ein quadratischer Turm mit welscher Haube und Laternenaufsatz. Eine der beiden 1745 von Johann Christian Schultze in Berlin gegossenen Bronzeglocken blieb erhalten. Ebenso alt sind der Kanzelaltar mit ausgesägten Ornamenten und einer Bekrönung aus dem Gottesauge in der Strahlenglorie. Auf der rückwärtigen hölzernen Empore steht die 1890 von Carl Eduard Gesell aus Potsdam mit sechs Registern erbaute Orgel. Die zu Beginn des ersten Weltkrieges in solche aus Zink ausgetauschten Zinnpfeifen sind 2003 wieder ersetzt, die Orgel neu gestimmt und geweiht worden.

Dorfkirche Nattwerder
Kirchweihe: 12. November 1690 (Architekt: unbekannt)
Das „Natte Werder“ (nasse Insel) wurde im Rahmen der „Repeuplierung“ durch den Großen Kurfürsten mit Schweizer Landwirten besiedelt. Der 1690 erbauten Kirche gliedert sich im Westen ein niedriger, quadratischer Turm mit ziegelgedecktem Pyramidendach an. Die Empore über dem Turmeingang und die Holzkanzel entstammen der Bauzeit. Die Ostempore über dem Altartisch wurde 1797 für eine kleine Orgel errichtet. 1996 baute die Potsdamer Orgelbauwerkstatt Schuke in das historische Gehäuse ein Instrument mit acht Registern ein. Wie einst drehen sich Sonne und Mond bei Cymbelklang am restaurierten Prospekt.

Auch Vogelkundler kommen hier auf ihre Kosten. Die hiesige Vogelwelt, bedingt durch die Nähe zum Wasser, ist reich an Reihern, Bachstelzen, Störchen, Wildgänsen… Aber auch der Rotmilan, Elstern, Spechte, Stare, Schwalben fühlen sich in dieser wasserreichen Gegend heimisch. Angler finden Ruhe und Entspannung vom Alltag an den zum Teil versteckten Seen und bringen nicht selten Hecht, Karpfen, Zander oder Aal mit nach Hause.

Pferdefreunde und Reitsportbegeisterte finden hier mehrere Reiterhöfe und viele verschlungene Pfade hoch zu Ross.

Für Besucher,die länger bleiben möchten, stehen gemütliche Gästezimmer zur Verfügung. Sogar ein Wagen kann in der örtlichen Autovermietung gebucht werden. (www.vermietung-grube.de)

Text: Rolf Sterzel